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Rezension zu NBA2K22

Auch in dieser Jahres-Ausgabe 2022 von NBA2K haben sich grundlegende Elemente, Lösungen aber auch Schwierigkeiten und Probleme nicht geändert. Die beiden augenscheinlichsten Mängel sind das Fehlen einer Ausschalt-Möglichkeit bezüglich der Größen TIME-OUT sowie FOULS. Man kann zwar die jeweiligen Schieberegler hierzu auf den Wert 0 bzw. manuell setzen, das erste gilt auch für den Punkt “Verletzungen” – man erhält aber deren Wirkung nicht. Verletzungen treten dennoch auf, Time-Outs werden weiterhin automatisch von der CPU genommen, sowie zahlreiche FOULS auch bei teilweise leichten Berührungen gepfiffen. Die Empfindlichkeit der nicht änderbaren Voreinstellungen im Gameplay, sprich deren Usability reagiert in diesem Punkt viel zu leicht/schnell. Die Spielmechanik muss im Punkt STEALS geändert respektive nachjustiert werden. Probiert man während des Laufens einen STEAL stoppt stattdessen der Spieler ab (ohne den Ball zu erreichen) dies unmittelbar nach Tastendruck. Dies darf nicht sein. Langfristig gesehen stören diese häufigen kurzen Unterbrechungen Harmonie und Spielfluss von MyCareer, MyTeam sowie MyLiga.

Insbesondere unter den Streetball-Varianten wie TRIPLE-THREAT On-/Offline (TT/TTO) sowie CLUTCH-TIME fallen doch graphische Mängel beim Publikum und der Ausleuchtung der Räumlichkeiten ins Auge. Tendenziell ist alles viel zu dunkel bzw. mysteriös gehalten, was diesen Variationen einen unerwünscht zombiehaften Look verleiht. Andere Spiele in diesen Niederungen gibt es schon zu Hauf und haben bei dieser sonst realistischen Basketball-Simulation nichts zu suchen. Der Vintage-Look in Form einer Abdunklungen zu den Randbereichen hin, passt einfach nicht ins Bild von dem was Be-Ball in seiner elementaren Grundform und geistigen Vorstellungen nach ist. Sicher keine Depression o. Ä. . Die geistige Frische und Raffinesse dieses belebten Sports bleibt hier ein wenig auf der Strecke.

Die Spielbarkeit von NBA2K erleidet deutlichen Schaden durch eine vollkommen überzogene KI-Einstellung insbesondere im Bereich des Online-Spielbereichs sowie aller Streetball-Angebote unter MyCareer. Die KI bzw. die Gegner im Play TTO sind meist von ihrer Wertungszahl viel zu stark. Man spielt in fast allen Streetball-Varianten anfänglich mit Wertung 60-70 gegen Player mit Wertungen 90-99. Hier ist es nicht möglich zu gewinnen. Die beiden Mehrspieler Games (UN-)LIMITED sind aufgrund ihrer zeitlich begrenzten Verfügbarkeit sowie zahlreicher Einschränkungen nahezu überflüssig und werden kaum gespielt. Ähnliches gilt für das Game DRAFT – der Spiel-/Arbeits-Spass geht hier aufgrund der viel zu schwierigen KI verloren. Tatsächlich langfristig spielbar ist nur der Rookie und Profi-Modus. Bei allen anderen Modi ist der Schwierigkeitsgrad selbst für geübte Spieler zu schwer. Die Games PRO-AM sowie ANTE-UP welche teilweise Online-Spieler benötigen, gehen gewöhnlich nicht zusammen und sind kaum spielbar.

Die SAISON und LEBENSZEIT-AGENDEN sind etwas unübersichtlich und verschwinden teilweise bei Änderungen gänzlich. Die Anforderungen spezieller Spieler sind teilweise viel zu überzogen oder gar unerreichbar. Hier entsteht die bedingt beabsichtigte Zielorientierung “nur für die Statistik spielen” und “nicht für Arbeit/Spiel/Leben”. Unter dem Punkt Agenda besteht Nachbesserungsbedarf oder man lässt sich ganz was anderes einfallen. Die kurzen Video-Sequenzen in Form von EPISODEN dürften vor einem Spiel in MyCareer nur ein- oder zweimal aufgehen. Spielt man mehrere Saisons, erscheint weiterhin vor jedem Spiel immer eine Anmoderation, was auf die Dauer nur unnötig viel Zeit und Nerven kostet. Auch hier benötigt das Spiel einen Abschaltknopf. Die Kurzfilme sind nur Nebensache, sprich Begleitmaterial und nicht das Gameplay selbst. Im Übrigen sind Musik und Video ganz eigene Genres mit je eigenen Medienträgern für sich, welche in diesem Sportsgame nur kleine Anteile (max. 5 %) des Gesamtinhalts auch in Zukunft ausmachen dürfen. Diese dürfen nicht vom Hauptinhalt des Gameplays ablenken.

Schlussendlich mangelhaft ist die nicht vorhandene Übertragbarkeit von in NBA2K21 erstellten Spieler-DNS. Uns ist nicht bekannt wie man unter Features die mühsam erstellten Spieler-Charaktere aus dem Vorjahr (z. B. 20-30 individuelle Player) in die aktuelle Jahresversion übernehmen kann. Der Aufwand jedes Jahr nahezu ALLES wieder aufs Neue eingeben zu müssen, ist einfach viel zu mühsam, unnötig und läßtig; schließlich wird 2K damit kurz- wie langfristig keine treue Abnehmerschaft erwarten können. Schließlich sei noch der Kundenservice unter 2K.com erwähnt. Dieser ist unfreundlich. Man fühlt sich als Kunde schon ausgebeutet und hingehalten nicht nur über ihr automatisiertes Ticket-Vergabe-System was keine bzw. kaum Fragen beantwortet, sondern vor einer möglichen Beantwortung (welche man nicht erhält) nur zu weit gehende Forderungen stellt z. B. Videospiel-Aufnahmen statt eineindeutiger Screenshots als Beweis (von was?). Besser wäre es diese Webseite gar nicht erst anzubieten, denn es ist schon seit den 90er Jahren klar, das ein kostenloser Support in der Game-Branche kaum bereitgestellt werden kann. Dies haben ihre Nutzer auch nicht erwartet. Mit tatsächlichem Sport haben die Produkte der Sportspiel-Industrie nichts zu tun; die Arbeit an ihnen ist mitunter aber teilweise noch anstrengender.

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